Leistungs- und Versagensdruck in der Sexualität
„Seit drei Monaten bin ich mit dieser heißen Frau zusammen. Sie, Mitte dreißig. Ich, Anfang vierzig. Zu Beginn unserer Beziehung war der Sex einfach nur gigantisch. Ich funktionierte wie ein junger Gott. Doch dann kam dieser eine Abend, der mich in meine Realität zurückwarf.
Sie lud mich ein zu Essen und Wein. Nachdem wir reichlich diniert hatten, entschuldigte sie sich für einen kleinen Moment und verschwand im Bad. Ich dachte, sie müsse auf die Toilette. Weit gefehlt! Als sie wiederkam, stand sie in einem sexy Dessous vor mir und schaute mich erwartungsvoll mit ihren wunderschönen Rehaugen an. Ich denke bei einem Großteil der Männer, wäre sofort eine Erregung entstanden. Nicht so bei mir. Meine alten Geister und Sexprobleme holten mich genau in diesem Moment wieder ein.
Mir wurde ganz kalt. Ich spürte, wie sich alles in meinem Körper zusammenzog und anspannte. In der Magengegend überkam mich ein flaues Gefühl. In meinem Kopf schossen die Gedanken wie spitze Pfeile umher. Und diese trafen mich an meinen empfindlichsten stellen: bei meiner Männlichkeit!
Sie ließ sich natürlich nicht beirren und begann mit ihren erotischen Annäherungsversuchen. Mit jedem Schritt näher, den sie auf mich zu kam, wurde mein Unbehagen größer. Diese Frau wollte Sex, und zwar jetzt sofort. Ohne Zweifel. Doch genießen konnte ich das in diesem Moment nicht. Zu sehr war ich damit beschäftigt, meine Angstgefühle zu verbergen. Zu sehr war ich damit beschäftigt, einen Ausweg aus dieser für mich unangenehmen Situation zu finden. Und verdammt, ich suchte nach dem Loch im Boden, in das ich verschwinden konnte. Ein Mann der seine Leistung nicht bringt, ist kein richtiger Mann. Und ich bring es gerade nicht. Sie wird es gleich merken. Spätestens dann, wenn sie mir zwischen die Beine greift und merkt, dass sich da rein gar nichts regt.
Diesem Druck konnte ich nicht standhalten, sodass ich einen Vorwand erfand und aus der Situation floh. Ich verließ ihre Wohnung und ließ sie quasi heiß und erregt stehen. Schon auf dem Weg zum Auto überkamen mich tiefe Schuldgefühle. Mal wieder habe ich die Leistung nicht erbracht. Wie sooft im Leben habe ich mal wieder in einer solchen Situation versagt. Ich fühlte mich wie ein Waschlappen und alles andere als männlich.
So etwas Peinliches darf ich niemanden sagen. Was werden wohl andere Menschen über mich denken, wenn ich in der Anwesenheit einer attraktiven und für Sex bereiten Frau versage? Was wohl andere Männer über mich denken würden, wenn ich in einer solchen Situation nicht in der Lage bin mit der Frau wilden und hemmungslosen Sex zu machen?“
Leistungsdruck und Versagensangst bei Männern: ein weit verbreitetes Phänomen!
Wie diesem Mann in der Fallgeschichte geht es leider tagtäglich Millionen von Männern. Die Ursachen für solche Reaktionen sind weit gefächert und können hier nur andeutungsweise besprochen werden. Deswegen schauen wir uns einmal an, wie die innere Logik sich strukturiert.
Wenn die sexuelle Erregung beim Mann gestört ist, dann entfacht die konkrete sexuelle Anforderung einen inneren Konflikt. Auf der einen Seite werden durch die Avancen einer Frau angstauslösende Triebimpulse angeregt und auf der anderen Seite die Abwehr der Angstgefühle aktiviert. Es kommt zu einem inneren „Ping-Pong-Spiel“, zwischen den im Bewusstsein ablaufenden Kognitionen und den Gefühlen von Angst im Gefühlshirn. Dieser innere Prozess löst starken Stress aus und bringt den Körper in einen Angstzustand, welcher
zur Folge hat, dass die Erektion zum Erliegen kommt. Ein häufig kurzfristig gewählter Ausweg aus diesem inneren Dilemma, um die Abnahme der unangenehmen Gefühle zu erreichen, ist die Vermeidung der Sexualität. Diese innere Dynamik hat eine wichtige Funktion für das seelische System: Sie erleichtert, stabilisiert und harmonisiert für einen Moment! Doch gelöst sind die Probleme damit noch lange nicht.
Leider verursacht es zugleich auf der Paarebene neue Probleme und Konsequenzen. Dem betroffenen Mann werden sie mit Zunahme der Häufigkeit seiner Erektionsprobleme immer bewusster. Der Aufbau einer funktionierenden Beziehung scheint unter solchen Voraussetzungen zum Scheitern verurteilt zu sein. Paare bei denen das Erektionsproblem in der Beziehung entsteht, stehen quasi vor einer anbahnenden sexuellen Krise, mit großen Unzufriedenheiten auf beiden Seiten. Nicht selten kommt es dann zum Fremdgehen oder der emotionalen Distanzierung eines der beiden Beziehungspartner.
Wie bei allen Leistungs- und Versagensängsten in der Sexualität schwelen die inneren Konflikte schon seit Jahren ungelöst vor sich hin und kommen dann früher oder später an die Oberfläche. Dieser normale und natürliche Prozess drängt das seelische System durch die Zunahme der psychischen Schmerzen zu einer Aufarbeitung. Wenn diese erfolgreich verläuft, wird eine Heilung erreicht. Werden diese Hilferufe der Psyche nicht gehört oder durch chemischen Hilfsmitteln vorerst überdeckt, kommt es zu einer chronischen Erektionsstörung. Um diese zu überwinden, ist es erforderlich, die zugrunde liegende psychische Konstellation
der Erektionsstörung und die damit in Verbindung stehende Dynamik aufzuarbeiten.
Ursachen sind in der Vergangenheit zu suchen
Nicht selten rühren solche inneren Konflikte aus der Biografie der Betroffenen her. Häufig wuchsen diese Männer in einer Atmosphäre der Leistungserbringung auf. Sie erhielten nur Aufmerksamkeit und Anerkennung durch die Eltern, wenn sie den Vorgaben und Nomen dieser nachkamen. Taten sie dies nicht, wurden sie bestraft, ignoriert oder abgewertet.
Verschärft wird das Ganze noch durch eine frigide Erziehung. Wenn im Elternhaus die Sexualität als böse, dreckig oder peinlich bewertet wurde, dann hinterlässt dies Spuren bei den reifenden Männern. Der Mann kann dann nur unter starken Schuld- und Schamgefühlen masturbieren und erlebt die ersten intimen Gehversuchen mit Frauen als etwas Verbotenes und unternimmt enorme Anstrengungen, um nicht erwischt zu werden.
Der elterliche Druck lastet so stark, dass es häufig schon bei den ersten sexuellen Gehversuchen zu Problemen mit der Erektion kommt. Im weiteren Verlauf des Lebens scheint es dann nur als logische Konsequenz, dass sich solche Männer von Frauen angezogen fühlen, die ähnlich hohe Anforderungen an sie stellen und sie unter Druck setzen.
Je ernster die Beziehung wird, desto mehr entstehen die Erektionsprobleme.
Solange eine Beziehung eher als Affäre ohne Verpflichtungen eingegangen wird, haben diese Männer wenig Probleme eine ausreichende Erektion zu bekommen. Sobald sich jedoch die Beziehung weiter entwickelt und eine gewisse Ernsthaftigkeit einkehrt, kommt es zu der oben beschriebenen Angstabwehr mit dem Versagen der Erektion. In vielen Fällen müssen die Ursachen erst durch das von mir entwickelte Programm „Sexual Feeling“ herausgearbeitet werden. Die Struktur der Beratung holt die Zusammenhänge über einen gut verträglichen Zeitraum an die Oberfläche. Sobald diese dem Bewusstsein zugänglich gemacht wurden, kommt es zu einer Verarbeitung im emotionalen Gefühlshirn. Zeitgleich bekommen die Männer oder Paare ein spezielles Training zur Schärfung der sexuellen Sinne. Dadurch wird der Leistungsgedanke aus der Sexualität entfernt und ein normales und natürliches Sexleben erreicht. Der Mann lernt zunehmend, dass er unter gewissen Voraussetzung nicht versagen kann.
Nachdem dies geschehen ist, erhält der Betroffene eine neue Bandbreite die Reaktionen seiner Psyche und die seines Körpers dementsprechend einzuordnen und zu reflektieren. Dies erfolgt schon allein dadurch, dass die damit in Verbindung stehenden Abwertungen, Kränkungen und seelischen Verletzungen in der Biografie aufgearbeitet und es im Verlauf von „Sexual Feeling“ zu einer tiefgreifenden Neuausrichtung kommt. Hinzu kommen zahlreiche Methoden, mit denen die Betroffenen es auf der Ebene des Selbstmanagements schaffen, positive sexuelle Erlebnisse zu kreieren. Schlussendlich werden die Selbstheilungskräfte aktiviert und eine Harmonisierung des Systems wird eingeleitet.
Sexual Feeling ist für Männer als Einzelperson und für Paare konzipiert.
Innerhalb der langjährigen Entwicklung dieses speziellen Sexualberatungsprogramms haben sich mehrere Kernmethoden zur Überwindung von sexuellen Blockaden wie Erektionsstörungen, verfrühter Samenerguss oder die Orgasmusstörung beim Mann herauskristallisiert. Sexual Feeling basiert auf folgenden Modulen: Grundlagen, körperliche Ebene, die Interventionsebene und die Ebene des Sensualitätstraining. Die einzelnen Module setzen sich im Verlauf der Beratung wie Puzzleteile zusammen und ergeben zum Abschluss ein ausgewogenes Bild. Dieses sollte sich bestenfalls so zeichnen, dass der Mann oder das Paar eine Sexualität erreicht hat, in der entspannter Sex, eine erfüllende Beziehung und eine gesunde Sexualität Realität geworden ist. Die meisten Männer wünschen sich zudem den Teufelskreis der Gedanken im Kopf zu durchbrechen und sich beim Sex fallen lassen zu können. Diese Ziele werden durch das speziell ausgeklügelte „Sexual Feeling“ Programm in Form einer Online-Beratung oder in der Praxis angestrebt. Bei Interesse rufen Sie einfach über unten stehenden Link meine Homepage auf und buchen Sie sich ein kostenloses Erstcoaching über meinen Terminkalender. Hier klicken zur Homepage.
Nils Sturies
Ich helfe Dir vom Mann mit Leistungs- und Versagensängsten in der Sexualität, und die daraus resultierenden Erektionsstöungen und Sexblockaden, hinzu einem selbstbewussten, glücklichen und erfolgreichen Liebhaber, für dich Selbst und deine Partnerin.
Ein Gastbeitrag von…
Nils Sturies
Sexualtherapeut / -coach
Psychotherapeut (HeilprG)
Experte für Angst, Panik und Sexualtherapie
Hypnotherapeut – Deutsche Gesellschaft für Autosystemhypnose (DGSH – Master)